Strom sparen und erzeugen auf Milchviehbetrieben | top agrar online

2022-09-24 11:29:45 By : Mr. Jack Jiang

​Die Energiekosten schießen in die Höhe. Auf vielen Milchviehbetrieben steckt noch Potenzial zum Strom sparen. Auch die Stromerzeugung kann eine Option sein. Zwei Berater geben Tipps.​

Nicht für jeden Bertieb eignet sich eine Biogasanlage zur Stromerzeugung. Photovoltaikanlagen sind dagegen eine günstige Möglichkeit, Eigenstrom zu produzieren. Kuhställe mit Ost-West-Ausrichtung eignen sich dafür sogar besonders gut. (Bildquelle: Gierse-Westermeier )

Das volle Spezialwissen in Ackerbau, Rinder- / Schweinehaltung sowie Management

0,00 EUR im 1. Monat danach 9,80 EUR / Monat

99,00 EUR im 1. Jahr danach 117,60 EUR / Jahr

„Die wenigsten Landwirte wissen, was sie tatsächlich an Strom verbrauchen“, erklärte Alfons Fübbeker von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen bei einem Webinar zum Thema Strom sparen und erzeugen im Milchviehbetrieb.

„Die Stromverbräuche sind von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich“, so der Experte. Große Stellschrauben sind das Melken, die Reinigung und die Milchkühlung. „Mithilfe einer Vorkühlung lässt sich die Hälfte der Energie für die Milchkühlung einsparen“, erklärte er. Am einfachsten geht das mithilfe des Tränkewassers, sodass die warme Milch in einem Gegenstrom-Wärmetauscher an kaltem Wasser vorbeifließt. Damit ist es möglich, die Temperatur von 33 °C auf etwa 15 °C abzukühlen.

Für Betriebe, die im Melkstand melken, empfiehlt er Plattenkühler: „Die schaffen es, große Milchmengen in kurzer Zeit runter zu kühlen.“ Rohrkühler eignen sich dagegen gut für Roboterbetriebe, wo kontinuierlich Milch durch die Leitungen fließt.

Auch bei der Warmwasserbereitung lässt sich eine Menge Strom sparen. „Eine Wärmerückgewinnung kostet zwar Geld in der Anschaffung, kann aber auch an das Wohnhaus mit angebunden werden“, sagte Alfons Fübbeker. So lässt sich auch dort noch ein Teil Warmwassermenge nutzen.

Im Bereich Stallbeleuchtung riet er dazu, auf LEDs umzustellen. Im Vergleich zu Natriumdampflampen spart das bis zu 40 % Energie. „Je höher die Zahl der Beleuchtungsstunden ist, desto interessanter werden LEDs für Betriebe“, erklärte der Experte. Landwirte müssen dabei aber den Einfluss von Stallluft und Feuchtigkeit sowie den Verschmutzungsgrad beachten.

Alfons Fübbeker appellierte an die Teilnehmer, sich mit ihren Energieverbräuchen im Betrieb auseinanderzusetzen und das Potenzial des Energie Sparens zu nutzen.

Um das Erzeugen von Strom ging es im Vortrag von Helmut Wahl. Der Berater der Landwirtschaftskammer Niedersachsen erklärte, dass Photovoltaikanlagen eine bewährte und günstige Möglichkeit sind, Eigenstrom zu erzeugen. Kuhställe mit Ost-West-Ausrichtung eignen sich gut für eine kontinuierliche Stromproduktion: „Für Betriebe, die für den Eigenverbrauch produzieren, ist das noch besser als eine Süd-Ausrichtung“, sagte er. Eigenverbrauch ist aber nur dann Eigenverbrauch, wenn der Strom dann gebraucht wird, wenn er produziert wird. „Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter sollten sich also die Frage stellen, ob sie die Stromlast in günstige Tagzeiten legen können. Denn je höher der Eigenverbrauch, desto wirtschaftlicher die Anlage und die Stromkostenersparnis.“

Auch Güllekleinanlagen zur Biogaserzeugung können eine Option sein. Hier appellierte Helmut Wahl allerdings, betriebsindividuell und genau zu rechnen: „Die Grundvoraussetzungen müssen erfüllt sein.“ Auch Kleinwindanlagen kann der Experte nicht pauschal empfehlen: „Der Standort ist entscheidend!“

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß den Datenschutzbestimmungen zu.

Ein Jahr lang top agrar Digital für nur 99€ statt 117,60€ . Jetzt zuschlagen